enigma-line AUDICULA-HYBRID-II


© Reinhard Brunsch



"omnia praeclara tam difficilia quam rara sunt"... (Baruch de Spinoza)

Audicula-Hybrid-II
Audicula-Hybrid-II

Der AUDICULA-HYBRID II IST DA...

Die konzeptionelle Mischung der elektronischen Aktivbauteile Elektronen-Röhren und Halbleiter-Transistoren in Kopfhörerverstärkern hat sich nach meinen Erfahrungen als unübertrefflich herausgestellt - wie so oft ist eine geschickte Verbindung der vorteilhaftesten Eigenschaften der an einem Schaltungsdesign beteiligen "Ingredienzen" die Hauptursache für ein erlesenes akustisches "Aroma", das am Ende dabei herauskommt.
Vom Anbeginn seiner Entwicklung war der Audicula-Hybrid klanglich ein "Überflieger" und "mischt" aufgrund seiner besonderen Konzeption in der Verstärkerklasse für feine Kopfhörer ganz oben mit, und dies selbstverständlich auch in der Klasse diverser "exotischer Hi-End" Konkurrenzmodelle, die sich nach meinen zahlreichen Eindrücken durchaus hören lassen können, die sich jedoch aufgrund exorbitanter Verkaufspreise und einer gigantischen "Lücke" zwischen den damit erwarteten Qualitäten und den geforderten Geldsummen für mich nur noch der Lächerlichkeit preisgeben.

Der Audicula-Hybrid hat sich bei mir im langjährigen Einsatz immer wieder von Neuem mit seinen mehr als ausgezeichneten Eigenschaften bewährt, insbesondere mit meinem leicht modifizierten AKG K701 ist er als unbestechliches und klanglich grundehrliches Monitor-Duo schon seit vielen Jahren etabliert und spielt bei meinen unterschiedlichen Kopfhöhrerverstärkern eine zentrale Hauptrolle: optimale Linearität, außerordentliche klangliche Präzision und Souveränität in allen dynamischen Schattierungen und Exzessen sowie eine angemessene (!), nicht übertriebene dreidimensionale Abbildung des musikalischen Geschehens - einen triftigen Grund für eine Optimierung der beiden Module des Verstärkersystems gab es eigentlich nie und "never change a running system" ist bei mir auch einer von den wenigen Standardsprüchen, mit dem ich mich mittlerweile aus guten Gründen konsequent angefreundet habe - manchmal siegt jedoch die Neugier bzw. der Wissensdurst, was am Ende dann doch zu einem weiterentwickelten Audicula-Hybrid-II geführt hat.

Am grundsätzlichen elektronischen Schaltungsdesign und der Aufteilung des Audicula-Hybrid II in Netzteilmodul und Verstärkermodul wurde selbstverständlich rein garnichts geändert, da es schlichtweg nicht zu übertreffen ist - der Audicula-Hybrid II ist ein kraftvoller Class-A MOS-FET Verstärker mit einer Röhrenvorstufe geblieben, er war von Anfang an als ein NULL SCHNICKSCHNACK - Verstärkersystem konzipiert und kommt zudem mit allen dynamischen Kopfhörern und allen Treiberimpedanzen zurecht, selbstverständlich auch mit den besonders leistungshungrigen "Magnetostaten", deren Antriebsprinzip ebenfalls magnetodynamisch ist.
Wegen der besonderen Bedeutung der Stromversorgung in einem hochwertigen Verstärkersystem wurde das externe Netzteilmodul für eine Weiterentwicklung ausgesucht und optimiert - bereits in einem früheren Stadium habe ich bereits über ein echtes Doppel-Netzteilmodul nachgedacht, was jedoch aus den verschiedensten Gründen niemals konkret realisiert wurde.
Der Optimierungsbedarf beim Verstärkermodul beschränkt sich lediglich auf eine elektronische Überwachung der Ausgänge des komplett gleichspannungsgekoppelten Hybrid-Verstärkers und eine Verfeinerung der Hochlaufsteuerung. Mit der Überwachung des Kopfhörerausgangs werden Schäden an den wertvollen Kopfhörertreibern ausgeschlossen, DC-Drift wird zwar elektronisch ausgeregelt, thermische Bauteilfehler passieren trotzdem gelegentlich. Der komplett relaisgesteuerte Einschalt- und Hochlaufvorgang des Hybridverstärkers synchronisiert das unterschiedliche Verhalten der Transistor- und der Röhrensektion - Röhren sind träge Bauelemente und benötigen eine gewisse Anlaufzeit bis zum Erreichen ihrer elektrischen Standardwerte, Transistoren sind sofort aktiv, ein einfacher Einschaltvorgang scheidet daher aus - bis zur endgültigen Funktionsfähigkeit des Hybrid-Verstärkers durchläuft die Peripherie der Verstärkerelektronik verschiedene sequentielle Stufen: Röhrenheizung, Röhren-Anodenspannung und symmetrische Betriebsspannung der Halbleitersektion, Stabilisierung und Freigabe des Kopfhörerausgangs. Eine automatische Zeitelektronik sorgt hier für die notwendige Steuerung der zeitlichen Abläufe, die zudem mit Leuchtdioden signalisiert werden. Der Aufwand verhindert zusätzlich störende Einschaltgeräusche in den empfindlichen Kopfhörertreibern.

Nicht ohne Grund etwas erhöht "thronen" auf Echtholzringen aus Fichtenholz (!) die beiden kostbaren NOS High-Performance Spanngitterröhren E88CC von TESLA, denen ein maßgeblicher Anteil an den verführerischen Klangqualitäten des Verstärkers zukommt. Die bemerkenswerte E88CC entstand aus der UHF-Triode EC88 bzw. PC88, die für den UHF-Fernsehtuner ( = Kanalwähler oder auch UHF-Konverter für den Empfang des ZDF...) der frühen 60iger Jahre entwickelt wurde. Im Kaskoden-Schaltungskonzept des Kanalwählers waren üblicherweise zwei EC88-Röhren vorgesehen, die später aus Platzgründen als Doppeltriode ECC88 in einem Röhrenkolben integriert wurden. Beide extrem steile Langlebensdauer-Röhren waren dereinst Hi-Tech vom Allerfeinsten, ausgestattet mit exzellenten elektrischen Eigenschaften, die auch mit relativ niedrigen Anodenspannungen sehr effizient arbeiten - trotzdem wurden sie nochmals mit sehr engen Toleranzen "verfeinert" und kamen als besonders selektierte Exemplare E88CC und Behördenröhre CCa auf den Röhrenmarkt. In der Werbung für GRUNDIG-Fernsehgeräte wurden sie sogar als "Wunderröhren" bezeichnet, was in einer Zeit, in der es Fernsehgeräte mit dem wundersamen Namen "ZAUBERSPIEGEL" gab, ganz und gar nichts Besonderes gewesen ist ... Wunder gibt es zwar immer wieder, der gnadenlos übertriebene Begriff sollte jedoch lediglich auf die vergleichsweise ganz besonders vorteilhaften Eigenschaften von Spanngitterröhren hinweisen.
Die Miniatur-Novalsockel der beiden Doppeltrioden stecken in einer besonders hochwertigen Röhrenfassung: vergoldete Steckkontakte in sorgfältig glasierter Feinkeramik verbinden die filigranen Triodensysteme mit der Hauptplatine. Die beiden eingesetzten Röhren sind nahe Verwandte der geradezu legendären CCa-Röhren und haben sich im Vergleich mit anderen Doppeltrioden vom Typ 6922 als die klanglich überzeugendsten erwiesen - im Übrigen ist der beliebte Röhrentausch (Tube-Rolling...) beim Audicula-Hybrid II (wie beim Audicula-Hybrid...) ohne zusätzliche Abgleicharbeiten NICHT möglich, der elektrische Gleichlauf der beiden Triodensysteme der Röhren-Eingangsstufe muss bei einem Röhrenwechsel jeweils neu justiert werden.
Über eine hochwertige XLR 6-Pol Steckverbindung von Neutrik werden Netzteilmodul und Verstärkermodul miteinander zuverlässig verbunden.

Im Unterschied zum Audicula-Hybrid verfügt beim Audicula-Hybrid II Doppel-Netzteil jeder Stereokanal über eine völlig autonome Stromversorgung mit jeweils einem R-Core-Transformator und einer Elektronik für die symmetrische Spannungsaufbereitung. Auch die Heizung der beiden Doppeltrioden hat ein eigenes Netzteil (!) mit Ringkerntransformator und stabilisierter Gleichspannung. Die Verbindung zum Stromnetz erledigt KEINESFALLS ein sogenanntes HiEnd-Kabel mit all dem "Nonsens", der nunmal dazugehört, sondern ein echter PowerCON Steckverbinder, ein besonders betriebssicheres, verriegelbares Stecksystem von NEUTRIK.
Aus der Optimierung des Netzteils ergibt sich insgesamt eine extrem spannungsstabile und stromergiebige Versorgung der beiden Elektronik-Kanäle im Verstärkermodul, was sich nicht nur bei großformatigen Orchesterwerken der Spätromantik oder dynamisch gnadenlosen Schlussapotheosen in französischen Orgelsinfonien mit einem gesteigerten Differenzierungsvermögen in den fortissimo-Passagen äußert, sondern auch die kleinsten mikrodynamischen Schattierungen subtiler Interpretationen besonders deutlich hörbar macht.

Einige veränderte Kleinigkeiten betreffen ferner das äußere Erscheinungsbild der beiden Module: die Seitenzargen sind mit edlem afrikanischen Padouk-Holz furniert und unterstreichen mit ihrem rötlichen Farbton die besondere Ästhetik beider Geräte, alle rohen Holzteile sind mit reinem farblosen Bienenwachs vergütet - eine "Lackierung" wird mit den Jahren immer unansehnlicher, ein Wachsen der Holzoberflächen wird immer schöner ...

Netzteil Audicula-Hybrid-II
Der Audicula-Hybrid-II erhält endlich ein echtes (!) Doppelnetzteil...

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